Kreatives Schreiben

Schreiben als Anker in der Krise

 

Kreatives Schreiben:
Anker in der Krise

Teil 1

Ich steuere auf einen Eisberg zu und spüre eine leichte Erschütterung mit verheerenden Auswirkungen. Meine Schreib- und Coachingprojekte liegen von jetzt auf gleich auf Eis. Rose und Jack und die letzten Sekunden auf der Titanic …

Zugegeben! Ich stehe nicht auf der Titanic, aber es fühlt sich genauso an.

Das Lebensgetriebe steht plötzlich still, dass einem der Atem stockt, nicht nur wegen der Maske. Eine Idee muss her.

Dieses C-Ding, das sich klammheimlich in unseren Weltmittelpunkt geschoben hat, bestimmt mein Handeln und wie ich atme. Erstmal nichts tun und in der Gemeinschaft nur noch ein maskierter Mensch sein. Das mit Abstand. Du weißt, wovon ich rede. Die Verzweiflung quillt durch jede meiner Poren.

Kreativität und Schreiben mein Fundament

Vorneweg. Ich liebe es selbständig zu sein, aber in diesem Moment sehne ich mich nach einem systemrelevanten Bürojob. Mein Konto würde mich zum 30. eines jeden Monats in Sicherheit wiegen, mit Rose würde ich onlineshoppen und mit Jack an der Kaffeebude „ausgehen“. Paradiesische Gedankenspiele im Vergleich zu meiner aktuellen Realität.

Stopp! Geht‘ s noch? Nein, nein, mit diesem Lebensentwurf wäre ich eingegangen wie mein Weihnachtsbaum, der von Anfang an sein Nadelkleid abwarf. Auch regelmäßiges Gießen konnten ihn nicht retten. Die letzten zwei trockenen Sommer hatten ihres dazu beigetragen. Genau so würde es mir auch ergehen. Vertrocknen, dahinsiechen und dann würde man mich vor die Tür setzen zum Entsorgen.

Mein Credo war bislang, das sind alles Aufgaben, keine Probleme. Aber, mein Schreibleben zerbröselt. Kreative und großartige Sätze stehen nicht mehr auf meinem Produktionsplan. Analoge Treffen mit meinen Teilnehmern in Seminaren und Coachings sind untersagt. Error.
Kennst du dieses Gefühl, wenn deinem Optimismus endgültig die Luft ausgeht?

Kreativität macht uns mutig und glücklich

 

Eine Idee entfaltet sich zart in meinem Kopf:

Ich wollte meine Schreibwerkstätten und Coachings durchführen. Schreiben und Coaching im Orbit. Online! Diese Idee ist nicht neu, aber ich bin ein EDV-Dinosaurier.

Und das ist ein Problem in Dino-Größe.

Aber mein Ziel: Die Kommunikation zwischen uns Menschen muss aufrechterhalten bleiben. Und wenn das die einzige Möglichkeit ist, dann eben digital und das so schnell wie möglich.

So manch einer rümpfte die Nase, wenn ich begeistert von meinem Schreibprojekt im digitalen Wohnzimmer erzählte.

„Die persönliche Begegnung ist doch durch nichts zu ersetzen.“

„Soll sie auch nicht. Es ist derzeit die einzige Alternative!“

 

Kreativ Ziele verfolgen

 

Ich schreibe mir die Umsetzung als erklärtes Ziel auf die Fahne und beschäftige mich mit Online-Tools und Software, entscheide mich schnell und arbeite mich in die Systematik der für mich neuen Technik ein. Es klappt und – es macht Spaß! Ich lerne eine neue Seite an mir kennen. Glaube mir, dieses Gefühl ist großartig. Meine angeborene Bockigkeit, die stoische Auswüchse annehmen kann, war eine tragende Kraft in dieser Phase.

 

 

Du bestimmst, ob sich das Rad weiterdreht oder nicht

 

Das Entscheidende ist, dass ich vorbehaltlos auf mein Ziel hingearbeitet habe. Allein. Mit der inneren Gewissheit, dass es genau das Richtige ist. Es ist niemand in meinem Umfeld, der sich auskennt oder es mir gleichtut, aber das interessiert mich nicht die Bohne.  

 

Nicht nur ich, sondern auch meine Teilnehmer*innen, die wie ich zu Hause hocken, brauchen schließlich eine Alternative. Die digitale Schreibwerkstatt soll nicht als Notaggregat fungieren, sondern der analogen Variante ebenbürtig sein.

Ich gehe sogar einen Schritt weiter:

Mein Anspruch ist, einen digitalen Schreibraum mit Wohlfühlfaktor zu gestalten!

 

Meine Auftraggeber*innen signalisieren mir, dass ich freie Hand habe und ich mache.

Ich entdecke Webinare bei Bildungsträgern zu diesem Thema, die im Lockdown sitzen wie ich. Die Online-Seminare in denen ich mir das Rüstzeug für meine digitale Idee besorge, sind völlig überlaufen. Ich bin nicht allein. Ein gutes Gefühl. Pfiffige Dozenten vermitteln in kompakt geschnürten Workshops digitale Unterrichtsformate und -methoden.

Mein Tipp: Die Weiterbildungsangebote zum Beispiel der Bundesakademie Wolfenbüttel nutzen. Sie sind Gold wert. Die Angebote werden regelmäßig modifiziert und wachsen mit den Anforderungen. (Link Website BA Wolfenbüttel)

In diesem Sinne:

Lebe und schreibe mit

Schreibzeit, Lebenszeit mit Liebe